Aires Kajüte

cf: Deck mit Grey Eye

Grey Eye, der ebenfalls an Deck gestanden hatte, wartete, bis Aires vor ihm unter Deck gegangen war und folgte ihr dann. Als die beiden unten angekommen waren, sah die schwarzhaarige Piratin sich eine Weile schweigend um und lief den Gang entlang, immer weiter nach hinten, wie Grey Eye es sagte. Und dann, nach ein paar hundert Schritten wies er sie auf eine Tür hin, welche sie sofort öffnete. Ein großes Schiff, wie die Phoenix damals, besaß unter dem Achterdeck normalerweise einen großen Raum, der als Kapitänskajüte genutzt wurde. So war es damals auch bei ihr und ihrem Schiff gewesen, doch die Major war sehr viel kleiner, als die Phoenix, weshalb sie wohl Aushilfe hatten schaffen müssen und Aires Kajüte sich nun unter Decke befand. Grey Eye trat hinter ihr ein und schloss die Tür, während Aires sich ein wenig umsah.

Natürlich sah es nicht so aus, wie bei der Phoenix, aber das störte sie nicht im Geringsten. Sie vermutete, dass dies mitunter einer der größten Räume sein musste, da er sich im hinteren Teil des Schiffes befand und Kajüten nach hinten eigentlich immer größer wurden. Grey Eye erzählte ihr derweil, wie er an das Schiff gekommen und die Crew gekommen war. Die Piratin hörte ihm nur mit halbem Ohr zu, denn sie griff gerade nach dem einzigen Buch in einem Regal und blätterte es neugierig durch. Dass es für Grey Eye kein Problem gewesen war, den Schiffsbauer davon zu "überzeugen", ihm das Schiff für wenig Geld auszuhändigen, hatte Aires sich bereits gedacht. Viel mehr wunderte es sie, dass er ihr zu zwinkerte, denn Grey Eye war für Gewöhnlich ein eher verschlossener Typ. Aber gut ... sie war lange im Gefängnis gewesen und vielleicht hatte sie ihn auch nur falsch in Erinnerung.

Die Männer hatte er also aus Hope. Interessant ... Aires hatte schlechte Erfahrungen mit Leuten von Hope gemacht, aber wenn Grey Eye ihr versichterte, dass dies gute Männer waren, die ihr protestlos folgen würden, dann wollte sie ihm Glauben schenken. "Gut, gut, aber davon werde ich mich in der nächsten Zeit noch selbst überzeugen. Du weißt ja, wer nicht spurt, wird über Bord geworfen. Kennen sie mich wenigstens?" Eigentlich mussten sie die Schwarzhaarige kennen, denn es gab niemanden, der sie nicht kannte. Immerhin war vor einem halben Jahr noch der ganze Force Trust von Plakaten mit ihrem Gesicht übersät. "Denn dann sollten sie wissen, dass mit mir nicht zu spaßen ist. Aber gut, jetzt zu wichtigeren Dingen. Ich will Raven tot sehen!", sprach sie, wobei sie den letzten Satz eher als Knurren heraus stieß. "Außerdem habe ich im Gefängnis einige nette Dinge erfahren, die mir bei meinem Milleniumsstein-Problem weiter helfen könnten."

Sehr interessant. Ich wusste nicht, dass man derartige Informationen im Gefängnis bekommt, hätten wir das eher gewusst, hätten wir uns den Weg nach Nomino sparen können. Auch wenn diese Worte humorvoll gemeint waren lachte er nicht, in seinen Gedanken beschäftigte er sich mit einem anderen Problem. Allerdings, Aires, muss ich dich noch auf folgendes hinweisen: Wir besitzen nicht mehr unsere frühere Stärke, wie willst du da den Kapitän, eines der inzwischen wichtigsten Schiffe der Marine, das neben bei auch noch eine ganze Flotte anführt, töten? Das wäre der pure Wahnsinn. Meiner Meinung nach solltest du Raven erstmal vergessen, ich denke es wird das Beste sein, wenn wir weiter nach den Milleniumssteinen und dem Schatz suchen, wir haben schon zu viel Zeit verloren. Nachdem er das gesagt hatte blieb es eine Weile still, er sah Aires an, die wieder einmal mit sich selbst zu kämpfen schien. Seit er sie im Gefängnis getroffen hatte wirkte sie auf ihn noch unbeherrschter als zu vor. Aires rang weiter mit ihrer Wut. Er hatte das Gefühl bereits zu wissen, was sie gleich sagen würde, denn obwohl er das Problem immer wieder verdrängt wusste er doch, was mit Aires geschah. Schließlich begann die Piratin zu reden.

(OOC: Mir ist aufgefallen, dass ich ja eigentlich in der 1. Person schreiben wollte ... o.ô Dann will ich das mal weiter machen.)

Grey Eye schien es seltsam zu finden, dass ich Informationen im Gefängnis erhalten hatte, die mir beim Punkt Milleniumsstein weiter helfen konnten. Und so zuckte ich mit den Schultern. "Die Infos sind unter Garantie auch nicht wirklich vertrauenswürdig, aber wenigstens ein Anfang." Ich dachte kurz nach, bevor ich weiter sprach: "Auch mich mussten sie ab und zu mal nach draußen lassen, das verstöße sonst gegen ihre eigenen Gesetze. Und dort konnte ich mich wenigstens am Zaun mit dem ein oder anderen kurz unterhalten. Alle sagten sie das gleiche. Nur eine Person wisse etwas über die Milleniumssteine." Ja, man schnappte so das eine oder andere auf. Klar hatten die Soldaten es ungern getan, aber ab und zu mussten sie mich an die frische Luft lassen - wenn auch mit Spezialfesseln und magisch versetzten Handschellen - und da traf man dann doch auf den ein oder anderen Knastbruder.

Männer und Frauen trennte man dort nicht voneinander, es war egal, ob sich ein Mann und eine Frau eine Zelle teilten oder auf dem Hof zusammen standen oder sich gegenseitig abschlachteten. Je mehr Leute im Gefängnis an solchen Ursachen starben, desto besser für die Soldaten. So sparten sie sich mühsame Vorbereitungen für eine Todesstrafe. Grey Eyes nächsten Worte bekam ich gar nicht wirklich mit, weil ich so tief in Gedanken versunken war und versuchte, mich gegen den Stein zu wehren, der versuchte, wieder die Kontrolle über mich zu holen. Er war es gewesen, der Sir Emín umgebracht hatte und auch wenn ich es genossen hatte, so hatte ich es danach bereut, da der Stein unachtsam gehandelt hatte. Er durfte nicht erneut die Oberhand gewinnen. Klar gab er mir Kraft, stärkte mich ungemein aber er war auch meine größte Schwäche.

Doch als Grey Eye sagte, ich solle Raven vorerst vergessen, sah ich zu ihm auf - hatte ich bis eben doch zu Boden gesehen - und runzelte die Stirn. In meinem Unterbewusstsein versuchte ich die Worte zu finden, die er zuvor an mich gerichtet hatte und fand ein paar Bruchstücke, die sich zu einem sinnvollen Zusammenhang zusammen setzen ließen. "Ich ... kann Raven aber nicht einfach so davon kommen lassen!", knurrte ich und meine Augen färbten sich dabei fast schwarz. "Du warst nicht dabei. Du weißt nicht, wie sie mich dort schikaniert und gedemütigt hat." Natürlich hatte er Recht. Die Steine und der Schatz waren wichtiger. Und es war auch wichtiger, dass ich meinen eigenen Stein unter Kontrolle brachte aber ... ich konnte die Wut in mir nicht einfach ignorieren.

Tief atmete ich ein paar Mal durch, bis meine Augen wieder ihre normale Farbe hatten und richtete meinen Blick wieder auf meinen ersten Maat. Vermutlich wäre es klüger gewesen, ihm vorerst das Kommando zu übertragen, bis ich wieder vollkommen auf dem Damm war. Die Zeit im Gefängnis hatte mich labil gemacht ... aber das wäre nicht mit meinem Ego zu vereinbaren und so nickte ich nur knapp. "Also gut. Um Raven kümmere ich mich in einer ruhigen Minute. Zuerst müssen wir jemanden finden, der uns sagen kann, wo die Magierin Miran Rosh sich aufhält." Ich glaubte, mich richtig an den Namen erinnert zu haben, der vor ein paar Tagen gefallen war. Es hieß, diese Frau sei unsterblich und die letzte, die von Handias ganzem Vermächtnis wusste ... Und somit die Letzte, die mir helfen konnte. "Ich sollte jetzt baden gehen ...", murmelte ich dann und setzte mich auf die Kante der Koie im hinteren Teil der Kajüte.

Mit zusammengebissenen Zähnen trocknete Aires das letzte bisschen Wasser von ihrer Haut. Nach dem langen Aufenthalt im Gefängnis der Marine war ein antsändiges Bad bitter nötig gewesen. Was es nicht minder unangenehm machte, wenn das Wasser ihre Haut berührte. Sie stieß ein genervtes Schnauben aus und griff nach ihrer Kleidung, um sich anzuziehen. Grey Eye sollte jeden Augenblick wieder hier sein, er hatte nach Informationen suchen wollen, die ihnen halfen, diese Magierin Miran Rosh zu finden. Es blieb abzuwarten, ob er ihr irgendetwas Sinnvolles vorzuzeigen hatte.

Aires zog rasch ihren dunklen Mantel über ihr übliches Ensamble bestehend aus Hose und bauchfreiem Shirt und verließ das kleine Badezimmer. Sie passierte den alten Spiegel, ohne einen Blick hineinzuwerfen. Sie scherte sich nicht darum, ob sie anständig aufgehübscht war. Für wen denn? Die neue Crew? Alias, eine Bande von Halbstarken, denen sie alles andere als vertraute? Sicher nicht. Grey Eye? Als ob.

Mit dem Fuß kickte sie die Tür hinter sich zu und sah sich einmal mehr in ihrer neuen Kajüte um. Nicht unbedingt der Standard, den sie gewohnt war. Aber annnehmbar im Vergleich zu der Zelle, in der sie nun lange genug gesteckt hatte. Aires verzog grimmig das Gesicht. Das würde sie der Marine noch heimzahlen. Das würde sie dieser Schnepfe Raven heimzahlen. Aber Grey Eye hatte Recht, es wäre unklug, jetzt hitzig zu reagieren und sich von ihren Rachegelüsten leiten zu lassen. Sie musste sich kontrollieren. Der letzte Kontrollverlust hatte sie ja erst in diese missliche Lage gebracht.

"Wo bleibst du denn, Grey Eye?", murmelte sie ungeduldig und bedachte die Tür mit einem angesäuerten Blick. Sie wollte hoffen, dass er etwas Brauchbares herausgefunden hatte. Sie hatte vor, diese Magierin so schnell wie möglich zu finden, um ihre Situation zu verbessern. Ganz automatisch glitt ihre Hand in die Manteltasche, in der der Stein ruhte. Aires' Finger berührten seine raue Oberfläche, was einen zeitgleich beruhigenden und erregenden Effekt hatte. Die Hand um den Stein geschlossen, ließ sie sich auf der Kante ihrer Koje nieder, um zu warten.

Sein Nacken schmerzte immer noch, er musste wirklich in einer ungünstigen Position gelegen haben. Während er den Gang zu Aires Quartier entlangschritt, rieb er sich den Hals. Auf der Major waren die Wege klein, so dass er nur wenige Momente benötigte, bis er an der Tür der Kapitänskajüte angelangt war. Diesen ganzen Zustand konnte man kaum mit der Phoenix vergleichen und Grey Eye drängte sich der Gedanke auf, dass sie nun, da sie wieder einen Käpten und vielleicht auch bald wieder eine große Crew hatten, ein größeres Schiff benötigten.
Er wollte anklopfen entschloss sich dann jedoch zu warten und seine Gedanken nocheinmal zu ordnen. Weder er noch Aires mochten wirres Gerede. Er hatte von Miran gelesen, leider waren die Informationen nicht besonders aktuell gewesen. Letzteres musste er seinem Käpten vorsichtig beibringen. Die Rolle der Zauberin bei Handias Unternehmungen war umstritten, doch wenn sie wirklich so alt war, wie es hieß, hatte sie Kenntnisse aus erster Hand. Aus einer Zeit, als Zauber noch mächtig und unheilbringend war. Grey Eye dachte nach. Wann hatte er das letzte mal seine Fähigkeiten angewandt? Es musste schon eine ganze Weile her sein. Das letzte mal, dass er wirklich gezaubert hatte war wohl noch vor Aires Gefangennahme gewesen sein. Er nahm sich vor das nachzuholen, um nicht aus der Übung zu geraten.
Grey Eye atmete tief ein und beendete diesen Gedankengang. Langsam hob er seine Hand und klopfte drei mal gegen das schwere Holz. Aires rief ihm zu, er solle hereinkommen. Sie wirkte gereizt, vielleicht auch ungeduldig, doch das wunderte ihn nicht.
Mit straffem Rücken stellte er sich im Raum auf und begann im gewohnt ruhigen Tonfall zu reden.
Die Informationen, die ich gefunden habe sind umfangreich, jedoch nur begrenzt hilfreich., er machte eine kurze Pause, begann jedoch wieder zu sprechen, bevor Aires etwas sagen konnte. Glaubt man den Schriften, war Miran wirklich dabei, als Handia die Mileniumssteine erschuff. Sie war seine Geliebte. Bei den Worten Geliebte zögerte er. Bei den Dokumenten, handelt es sich um Zeitzeugen berichte, so dass wir davon ausgehen können, dass ihnen noch nicht allzu viele Gerüchte beigemischt wurden. Nach meiner Interpretation, muss sie Handia bei der Auswahl und der Durchführung des Zaubers geholfen haben. Wenn wir sie finden, können wir so gut wie alles über die Steine in Erfahrung bringen. Grey Eye atmete nocheinmal tief durch. Aber genau darin besteht auch das Problem. Sie ist verschwunden. Seit gut hundert Jahren hat meinen Recherche nach, niemand mehr etwas von ihr gehört, werder die Marine, noch Zivilisten oder Piraten. Selbst der Magierrat, der sie über viele Jahrzehnte im Auge behalten hatte, soll nichts über ihren momentanen Aufenthaltsort wissen. Auch ich habe nocheinmal beim Rat angefragt, bis jetzt aber keine Antwort erhalten. Wobei zu erwähnen ist, dass in diesem Breich mein Einfluss von begrenzter Natur ist. Nach dem letzten Satz musste er unwillkürlich die Zähne zusammen beißen.

Aires Laine verschlechterte sich mit jedem Wort, das über Grey Eyes Lippen kam. Na, das war ja großartig. Sie schickte ihm einen scharfen Blick. "Kurz gesagt, du hast keine Informationen, die uns helfen, sie aufzutreiben. Ich habe mir mehr erhofft." Schlecht gelaunt erhob sie sich von der Kante ihrer Koie, auf der sie noch immer saß, und machte ein paar Schritte auf ihren ersten Maat zu.

"Allerdings...", begann sie gedehnt. "Könnte uns die Tatsache, dass sie seine Geliebte war, in die Hände spielen." Aires hielt nicht sonderlich viel von Gefühlsduselei, aber sie war sich sehr wohl bewusst, wie leicht man andere für seine Zwecke einspannen konnte, wenn man ihre Gefühle benutzte. Natürlich war die Frage, ob Handia für die mächtige Magierin nur ein rascher Zeitvertreib oder eine tatsächliche Liebe gewesen war. Letzteres würde die Sache um ein Vielfaches einfacher machen. "Wenn wir es so drehen, als würde es um Handias Andenken gehen, könnte sie gewillt sein, uns zu helfen. Dafür müssen wir sie aber erst finden." Beim letzten Satz schickte sie Grey Eye einen eindeutigen Blick, der vermitteln dürfte, dass sie das für seine Hauptaufgabe hielt.

Aires blieb erstaunlich gefasst, während sie antwortete. Sie schien ihre Beherrschung langsam wieder zu gewinnen.
Nun, Aires, sagte Grey Eye. Es dürfte nicht einfach sein, herauszufinden, wo sich Miran aufhält. Sie ist, wie ich dir schon erklärt habe, einfach verschwunden. Er überlegte angestrengt. Es gibt da eine Person auf Tareph, die uns vielleicht helfen könnte. So können wir erfahren, welche Informationen der Magierrat über Miran hat oder vielleicht sogar an eines der Ratsmitglieder herankommen. Sie werden uns die Informationen, aber nicht freiwillig geben und meine Kräfte sind nicht stark genug, um einen Meistermagier zu täuschen. Aires, ich habe das Gefühl wir sollten... eindrucksvoller werden. Wir könnten uns in Zalenia ein neues Schiff besorgen und eine größere Crew. Zumindest, wenn wir bis dahin das nötige Geld auftreiben. Grey Eye selbst fand seinen Plan nicht besonders gut durchdacht, vorallem die Fahrt nach Tareph störte ihn. Aber er wollte Aires zu frieden stellen und das war die beste Möglichkeit Miran zu finden, die ihm in diesem Moment einfiehl.

Aires nahm sich einen Augenblick Zeit, um Grey Eyes Worte zu überdenken. Um ehrlich zu sein hätte sie gar nicht damit gerechnet, dass er sofort mit einer Lösung - wenn auch einer etwas fadenscheinigen - anrückte. Es war zumindest besser als nichts. Und gegen ein neues, besseres Schiff und eine handverlesene Crew hattte sie erst recht nichts einzuwenden. Die Zustände auf der Major waren eine Zumutung.

"Ich will hoffen, diese Person ist vertrauenswürdig? Es wird uns nicht viel bringen, Hilfe von irgendeinem dahergelaufenen Magier zu erbitten." Sie mochte es generell nicht, andere um Hilfe zu bitten. Schon allein, dass sie diese Miran brauchte, um Informationen über ihren eigenen Stein zu erlangen, stieß ihr sauer auf. Aber sie musste gestehen, etwas besseres fiel ihr im Moment auch nicht ein und wenn Grey Eye ihr einen Ausweg aus dieser Situation offenbarte, dann würde sie ihn natürlich nutzen.

"Wie auch immer... Taireph soll also die erste Station sein."

Grey Eye überlegte, wie viel er Aires erzählen sollte. Ich bin, begann er schließlich absolut sicher, dass wir dieser Person vertrauen können. Und ich kann dir versichern, dass es sich bei ihr nicht um irgendeinen dahergelaufenen Magier handelt. Ganz im Gegenteil kenne ich sie schon viele Jahre und bin sicher Grey Eye seufzte angestrengt. dass sie mir die Bitte erfüllen wird. Aus irgendeinem Grund hatte er ein schlechtes Gewissen, dass er seine Mutter mit in die Sache hineinzog. Sicherlich würde sie sich freuen ihn wieder zu sehen, er hatte schon lange vorgehabt sie zu besuchen. Doch er hatte immer einen Grund gefunden, nicht nach Fertilis zurück zu kehren. Er wusste auch gar nicht mehr, ob seine Mutter sich dort noch aufhielt, er vermutete es nur. Und hoffte es. Aber das alles war nicht der eigentliche Grund warum er sich schlecht fühlte. Er wusste nicht, ob er Aires mit zu seiner Mutter nehmen konnte, er hatte Angst vor der Begegnung der beiden. Nicht dass er glaubte, es würde etwas Schlimmes passieren, er konnte sich nur nicht des Gedankens erwähren, einen Fehler begangen zu haben. Vielleicht hatte er auch nur Angst davor, dass sich seine Gegenward und seine Vergangenheit vermischen.

Er richtete sich zu voller Größe auf und sah Aires fest an. Dann werde ich jetzt den Befehl geben nach Tareph zu segeln.

Einen Moment lang musterte Aires ihren ersten Maat. Sie versuchte abzuwägen, was es denn mit dieser mysteriösen Person auf sich hatte. Grey Eye schien ihr zu verrauen, jedoch etwas Unbehagen zu verspüren, beim Gedanken, sie aufzusuchen. Aber das sollte nicht Aires' Problem sein. Wenn er anbot, dort hinzugehen, war das seine Sache.

"Sehr gut. Ich will so schnell wie möglich dort ankommen." Eigentlich sollte sie sich nach der Flucht aus dem Gefängnis ausruhen, doch Aires fühlte sich rastlos und war froh, dass es voranging. Sie hatte viel zu lange tatenlos in dieser Zelle gehockt. Dass sie nun ein Ziel hatten, erfüllte sie auf angenehme Weise mit Energie. Sie konnte es kaum erwarten, dass sie an Land gingen, um Grey Eyes Kontaktperson aufzusuchen.

"Du kannst jetzt gehen.", fügte sie hinzu und nickte auffordernd zur Tür, damit er die Mannschaft informierte.