von: Aires Kajüte
Grey Eye hatte Aires nocheinmal zugenickt, bevor er ihr Quatier verlassen und die Mannschaft angewiesen hatte nach Tareph zu fahren. Als er gesehen hatte, dass alles glatt lief und das Schiff sich erst langsam und dann immer schneller in die richtige Richtung bewegt hatte, war er in seine Kajüte gegangen. Er wollte allein sein.
Unruhig durchstreifte er seinen Raum, begann seinen Schreibtisch aufzuräumen, ordnete Papiere und Dokumente. Aber er war zu ruhelos und ertrug die Arbeit nur kurz. Er begann im Kreis zu wander. Von seinem Schreibtisch, zum Bücherregal, zur Tür, zum Bett, dann wieder zum Schreibtisch und zurück. Er versuchte nachzudenken, war aber zu nervös, um sich zu konzentrieren. Sobald sich das Schiff Richtig Tareph gedreht hatte war er von einer seltsamen Besorgtheit übermannt worden.
Ziellos ging er in umher, wie ein Geist. Versuchte darüber nachzudenken, was er seiner Mutter sagen würde. Fand keine Worte, fand sie doch, verwarf sie wieder. Er war sich sicher, dass sie ihm keine Vorwürfe machen würde, dass sie nur froh sein würde, dass er da war, lebendig war. Doch er wusste, dass er sich verantwortungslos ihr gegenüber verhalten hatte, indem er sich nicht gemeldet hatte. Und er wusste, dass sie das wusste, auch wenn sie es ihm nicht zum Vorwurf machen würde.
In dieser haltlosen Unruhe vergingen vier Stunden. Schließlich kam die Nachricht, dass man in den Kanal von Zalenia eingelaufen war.
Grey Eye befahl, Aires zu informieren und begab sich dann an Deck. Von ferne sah er die Häuserdächer, die die warme Abendsonne auffingen. Ein Schwarm Raben zog über seinen Kopf hinweg und krächste unheilvoll. Jetzt gab es kein zurück mehr.
tbc: Deck